In dieser Folge erzählt Miriam Smidt von ihrem Weg, freischaffende Künstlerin in Berlin zu werden. 

Ihr Atelier befindet sich an einem ungewöhnlichen Ort: einer ehemaligen Friedhofskapelle – ein „Lost Place“, der Raum für Aktionskunst, Malerei und Objekte bietet.

Miriam erzählt, wie sie früh gespürt hat, Künstlerin zu sein, es aber lange unterdrückte – bis zu einem tiefgreifenden Einschnitt: die Diagnose eines Gehirntumors. Das Gefühl, noch gar nicht mit dem Leben begonnen zu haben, wurde zum Ausgangspunkt eines radikalen Neubeginns. Seitdem erinnert sie jedes MRT an die Dringlichkeit, den eigenen Weg zu gehen.

Der Start war bodenständig: kleine Formate am Küchentisch, erste Aquarell-Workshops – auch aus finanziellen Gründen. „Es war alternativlos.“ So entstand Schritt für Schritt ein stabiles künstlerisches Leben, getragen von Pragmatismus und Leidenschaft. Heute ist Miriam international tätig – kuratiert, stellt aus und unterrichtet.

Im Gespräch geht es auch um den Widerspruch zwischen künstlerischer Freiheit und den konservativen Strukturen des Kunstbetriebs. Miriam spricht offen über Barrieren, Gated Communities, Gender-Ungleichheit und die Kraft des „Learning by Doing“.

Mit ihrer klaren Haltung, ihrem Humor und ihrem Blick für das Wesentliche macht Miriam Mut, das Eigene zu leben – auch wenn der Weg nicht linear verläuft.